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Urvertrauen

Das Menschsein ist nicht sicher. Unsicherheit und Angst sind ein Teil unseres Mensch seins. Wie kann ich zu einem Ja finden in meinem Nein?

 

"Ich vertraue dem göttlichen Kern in dir. Und ich sehe dein Nein in deinem menschlichen da sein. Und alles ist gut."

Das ist auch vielleicht das, wofür wir auch da sind. Diese Menschlichkeit zu bezeugen, ohne sie zu persönlich zu nehmen. Und doch auch mehr und mehr als Einzelner diesen Schmerz durch uns durch fliessen zu lassen, ohne uns davon schwemmen zu lassen.

 

Letztlich ist das fehlende Vertrauen in mein Gegenüber, in die Welt, in die Menschen, ein Nein zu Gott.

Das Menschsein an sich ist eine Sache der Trennung. Und wenn da keine Einheit ist, ist da natürlicher weise auch irgendwo ein kleineres oder grösseres Nein.

Also wenn ich mich frage, ob ich den Menschen, oder dir als Mensch vertrauen kann? Kommt da natürlicher Weise irgendwo die Grenze und es kommt ein Nein mir entgegen. Würde es nicht kommen, wären wir nicht getrennt, also Einheit, was auch immer das in diesem Kontext heisst.

Meine Erfahrung mit Vertrauen ist, dass ich Vertrauen vorschieße, oder mich zumindest darum bemühen kann. Aber mit der Gewissheit, wenn ich es mit Menschlichkeit im generellen Sinne zu tun habe, kommt irgendwann der Punkt, wo die Liebe aufhört. Komm ich im Begegnen an das Nein zwischen uns. Von mir oder vom Gegenüber.

Solange ich das in einem grösseren Bewusstsein beinhalten kann, ist das Liebe. Und ich werde unter dem Nein in der Welt nicht Leiden.

In dem Moment, wo ich an die Grenzen meiner eigenen Liebesfähigkeit als Mensch ankomme, trifft mich das Nein der Welt. Und dieses Nein ist der Schmerz der Welt, der bewusst noch so wenig beinhaltet werden kann.

Auch ist da manchmal vielleicht ein zu hoher Anspruch an mich selbst, der mich in dieses Dilemma bringen kann.

Und ich kann es trainieren, immer mehr ein Ja zu meinem und deinem Nein zu haben. Ein hervorragendes Training mich in den Dienst zu stellen, mich zu verneigen vor Gott. Und mehr und mehr meinen authentischen Platz einnehmen.