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Kinder authentisch begleiten

..noch eine Vision?..

Kinder authentisch begleiten

spielen = lernen = arbeiten...alles Wörter, die Entwicklung ausdrücken könnten...

Die Motivation der Handlungen meines Kindes.
Der junge Mensch ist so wie jeder - jeden Moment neu...
Jeden Moment neu die Handlungen des jungen Mitmenschen versuchen zu ergründen.
Ich entdecke zwei grundsätzliche Unterschiede in der Motivation:

die eine:

Der junge Mensch möchte sich erweitern, Grenzen spüren, um sich klarer wahrnehmen zu können, erforschen, teilnehmen, sich ausdrücken,...

Der junge Mensch befindet sich noch als Teil der Welt (des gesamten Spiels)

die andere:

Strategien benützen, um irgendein Bedürfnis zu befriedigen.

Der junge Mensch muss um sein überleben kämpfen. Er empfindet sich nicht mehr als natürlicher Teil von der Welt. Er ist sich der Liebe nicht (mehr) sicher.

Bei der ersten Variante kann der junge Mensch aus dem Vollen schöpfen, da er sich als Teil der Welt empfindet und sein natürliches Potential ausdrücken kann.

In alle Richtungen.. das heißt auch, dass er alle Triggerpunkte des Umfeldes auch drücken kann, was für alle eine Einladung ist, bei sich tiefer zu schaun..(Einladung zum eigenen heiler werden). Das Kind ist eigenverantwortlich in seinen Handlungen – die Natur bietet die klaren Grenzen.

Voraussetzung:

  • das ist nichts, das ich als pädagogische Ratschläge nachmachen kann oder nicht..Hier geht es um meine eigene Haltung zum Leben, um jetzt hier sein. Bin ich bereit ohne zu werten mich dem Jetzt zu stellen ohne mich zu beschweren? Im Grunde ist diese Form von Begleitung ein authentisches mit mir sein. Das BEI MIR SEIN, wirklich bei mir, ist die Voraussetzung dafür, dass ich angemessen für mein Umfeld, also auch meinem Kind da sein kann.

  • Es geht nicht um konfliktfrei, oder sanft um jeden Preis,.. wahrhafte Liebe heißt beinhalten können, was ist. Und das kann so heftig sein, wie das Leben im Moment so ist.. Erst wenn ich die unangenehmen Dinge mehr und mehr beinhalten kann bin ich mehr und mehr authentisch da.

  • das eigene Kind als vollwertigen Mitmensch zu betrachten von Anbeginn an..das heißt, anzuerkennen, dass wir beide gleichwertig voneinander lernen können. Ich lebe ihm vor, wie es hilfreich ist, sich zu dieser Zeit in diesem Teil der Welt in das Miteinander einzufügen..Ich darf von ihm abschauen, und mich erinnern lassen vom Moment zu Moment neu und jetzt da zu sein. Ein Kind das noch nicht mit Überlebensstrategien blockiert ist benützt sein Denken noch in gesunder Weise, das heißt, nur dann, wann es hilfreich ist..

  • Achtsamer Umgang: egal, ob es darum geht den jungen Menschen nicht zu stören, wenn er grad in einem Projekt vertieft ist, oder er Bedürfnisse ausdrückt, dass ich dem in einer Natürlichkeit nachgehe.. Einfach gesagt: Alles was ich mir für mich selbst im tiefsten Inneren wünsche: gesehen werden, geliebt werden, in meinen da sein angenommen, dazu zugehören,.. versuche ich von Moment zu Moment meinem Umfeld zu geben. Was manchmal besser gelingt und manchmal vielleicht weniger. Es geht aber nicht darum, wie gut ich... sondern dass ich...von moment zu moment mich neu darin übe. Schritt für Schritt auf den Weg zu einem neuen WIR..

  • Ein Umfeld schaffen, wo es nicht isoliert ist von der Welt, in der wir leben, aber doch einen geschützten Rahmen (dem Bedürfnis entsprechend) um genug inspirierendes zu finden um nachzumachen, auszuprobieren... da ist die große Herausforderung (für mich im Moment) die Ausgewogenheit im Umfeld zu finden. Meine Vision ist, dass Adrian an der Gesellschaft teilnimmt, doch die Werte des Miteinanders, der Herzbegegnung, und den authentischen kreativen Impuls, mit den jeder hierher kommt nicht verliert. Also geht es darum, dass der junge Mensch (der vielleicht in seiner Seele viel älter ist als ich) seine natürliche Verbundenheit mit der Welt nicht verliert

Ist das ursprüngliche sich Beziehen auf die Welt gestört, fängt der Kampf (= Krieg) an..

Mögliche Themen/Ursachen sind z.B.:

  • welche Haltung bring ich als zukünftiger Elternteil mit? Befinde ich mich im Kampf mit mir und der Welt, oder bin ich schon auf dem Weg zu mir?..

  • wenn ein Kind entsteht, fängt in dem Moment Beziehen an. Stell ich mich dem nicht, da ich Angst habe dich vielleicht doch zu verlieren, verlieren wir die ersten Monate in denen wir uns von Moment zu Moment aufs Neue beziehen können.

  • Alles was ich in der Schwangerschaft durch Schattenarbeit (Arbeit an mir: Heilung des Inneren Kindes,..) lösen kann, brauch ich nicht an mein Kind weitergeben. Je leichter mein Gebäck, umso leichter die Geburt...(lt. Erika Pichler).

  • die ersten Monate: Nicht nur für den neuen Menschen, auch für die Eltern fängt ein neues Leben an. Ist die Zeit und der Raum und vor allem die (innere) Ruhe da? Um im neuen Leben anzukommen. Alle Sinne des neuen Menschen brauchen Ruhe und Zeit sich auf diese Welt einzustellen. In dieser Zeit passiert viel Entwicklung und wir als Eltern können es angemessen unterstützen, wenn wir versuchen den neuen jungen Menschen von Moment zu Moment aufs neue kennen zu lernen. Gerade am Anfang ist dies so sehr sichtbar, wie neu man jeden Moment ist... Die Kommunikation ist noch beschränkt, aber sehr einfach und eigentlich sehr klar. Ein Kind das weint braucht Unterstützung und keine Beruhigung oder Ablenkung!!!

Viele großartige Menschen widmen sich diesm Thema einige davon sind:

  • Begleitung in der Schwangerschft: Leider geht Erika Pichler 2015 in Pension.
    Ihre Arbeit hat schon viel bewegt! Ernestina Mazza bietet in ihrer Akademie Bios eine Fülle von Einladungen zu sich selbst..

  • freie Bewegungsentwicklung Emmi Pikler hat da viel geforscht und beschrieben..

  • Vorleben statt erziehen: Jesper Juul sagt viel darüber..

  • Lernen mit Begeisterung: Gerald Hüther widmet sich diesem Thema aus Sicht der Gehirnforschung

  • Wieder ins Beziehen kommen: Thomas Harms unterstützt beim wieder in Begegnung zu kommen in Begleitung und Seminaren..

  • Elternschaft als spirituelle Praxis: TransParents ist ein sehr wertvolles Projekt der Vernetzung und des Praktizierens einer neuen WIR-Kultur mit unseren Kindern

Jeder Mensch ist so bunt wie das Leben. Und jeder hat seinen Weg zu gehen, wohin auch immer er ihn führen mag..

Große Entwicklungsmöglichkeiten in der Elternschaft:

  • Begleiten statt (ab)erziehen
    Wenn ich glaube, was gut für mein Kind ist und glaube zu wissen, was richtig und falsch ist, bin ich arrogant dem Leben gegenüber. Also geht es hier auch sehr viel um die Demut vor dem Größerem. Wenn wir als Menschheit so schaun, wo wir uns gerade befinden, schaut es nicht so aus, als wüssten wir wie es geht...

  • es geht auch ohne urteilen und bewerten: Unsere Gesellschaft ist sehr geprägt von alten Strukturen. Die Situation unseren Zeit fordert uns auf neuer zu denken!

  • Strategien, Macht ausüben,.. sind Ausdruck von Hilflosigkeit oder Überwältigt sein von einer Situation.

  • Ich kann mich jeden Moment entweder für die Angst oder die Liebe entscheiden..mein Kind macht mir eh nur alles nach...

  • Erkennen, die bedingungslose Liebe, die mein Kind mir entgegenbringt: sobald sich eine Situation entspannt, ist das Kind vom ursprünglichen Impuls her sofort wieder für das Leben verfügbar! Kinder sind (noch) nicht nachtragend!